Und jedes Mal, wenn ich Hilfe suchte, wurde mir gesagt, das gehöre einfach zum Frausein dazu – man müsse es eben „akzeptieren“ und damit leben.

 

Nach meiner ersten Schwangerschaft in Singapur verschlimmerten sich meine Symptome, besonders das PMS und die Depressionen. Der Wendepunkt kam, als ich eine Ärztin fand, die meine Hormone genau untersuchte und feststellte, dass mein Progesteron fast nicht vorhanden war. Ich bekam eine Progesteroncreme und Antidepressiva verschrieben – endlich konnte ich anfangen, meine damals neun Monate alte Tochter zu genießen.

 

Doch es war nicht einfach, sich nach der Geburt so zu fühlen; nicht in der Lage zu sein, die Zeit mit dem Neugeborenen zu genießen, ist unglaublich schmerzhaft und wird oft von Schamgefühlen begleitet. Ich möchte Frauen zeigen, dass es keine Schande ist, sich so zu fühlen, und dass es enorm wichtig ist, sich Hilfe zu holen und die Hormone überprüfen zu lassen, wenn man leidet.

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Zurück in Zürich war es erneut ein Kampf, eine Ärztin zu finden, die meine Symptome ernst nahm. Viele lehnten Progesteroncremes ab und behaupteten, deren Wirkung sei nicht belegt. Nach meinem zweiten Kind gerieten die Dinge wieder aus dem Gleichgewicht. Ich hatte kaum Energie, anhaltende Depressionen (trotz Antidepressiva), Schlafprobleme und große Müdigkeit. Eine Naturheilpraktikerin bestätigte schließlich, dass mein Progesteron weiterhin niedrig war und mein Cortisolspiegel erschöpft. Durch Stressmanagement, Ernährung, Medikamente (Progesteron und Kortison) und Schlaftraining gewann ich langsam meine Kraft und innere Ruhe zurück.

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Irgendwann wurde mir jedoch klar, dass ich so nicht weitermachen konnte. Die Medikamente milderten einige Symptome, aber damit es wirklich besser werden konnte , musste ich meinen Lebensstil verändern. Ich begann, mich intensiver mit Hormonen und Ernährung zu beschäftigen und entdeckte, dass Stress der größte Feind des hormonellen Gleichgewichts ist – keine leichte Aufgabe mit zwei kleinen Kindern. Ich lernte, dass ich mein altes Trainingsprogramm nicht mehr durchhalten konnte, ohne auszubrennen. Nach und nach fand ich einen Weg, meine Hormone ins Gleichgewicht zu bringen und mich endlich wieder wie ich selbst zu fühlen.

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Heute weiß ich genau, was mein Körper braucht. Ich kenne meinen Zyklus, weiß, welche Lebensmittel meine Hormone unterstützen, und habe einen Werkzeugkasten, um Stress zu bewältigen, bevor er zu viel wird. Das heisst nicht, dass ich nicht mehr unter Hormonschwankungen leide oder all meine Symptome ein für alle mal verschwunden sind. Aber ich weiss wie meine Hormone funktionieren, was sie unterstützt und was ich tun kann, wenn alles wieder einmal zu viel wird.

 

Meine Mission ist es, Frauen zu empowern, die Kontrolle über ihre Gesundheit und Hormone zurückzugewinnen. Ihnen zu zeigen, dass sie nicht einfach „damit leben“ müssen. Es gibt einen Weg nach vorne, und ich bin hier, um sie zu begleiten.